Wanderreise - Kapverden

Wanderreise - Kapverden

Blick ins Tal von Ribeira Grande

Wir hegten schon seit einigen Jahren den Wunsch, die Kapverden zu besuchen und hatten dies unter anderem auch bei zurückliegenden Djoser-Reisen als Wunschziel auf dem Beurteilungsbogen angegeben. Jedenfalls entdeckten wir zu unserer Freude im letzten Katalog diese Wanderreise und meldeten uns sofort an.
Im Mai des folgenden Jahres war es soweit und wir brachen zusammen mit acht Leuten unterschiedlichen Alters auf. 
Die Anreise war etwas langwierig aber schließlich landeten wir um Mitternacht auf der Insel Santiago/Praia.

Wir hatten einen geringeren Standard der Hotels und des Service erwartet, wurden aber eines besseren belehrt. Die Unterkünfte waren alle sehr sauber und wie üblich bei Djoser auch zentral gelegen. Auch die kleinen Frühstücksbuffets wurden so liebevoll angeboten, immer mit frischen Früchten und es wurde auch ständig aufgefüllt.

Tanja unsere Reisebegleiterin – sehr kompetent – mahnte zwar bei der Einführung, wir sollten nicht so hohe Erwartungen haben – aber es war alles bestens.

Bei den diversen Inselflügen muss man allerdings immer mit Änderungen oder Verspätungen rechnen, wobei die Anschlüsse trotzdem immer geklappt haben. Auch wurde schon mal ein Extrafrühstück nach der ganz frühen Landung organisiert.

Besonders bedanken möchte ich mich bei Djoser und bei den Leuten vor Ort, dass man es für mich als Vegetarierin einrichten konnte, dass meine Ernährungsgewohnheiten bei der zur Verfügung gestellten Verpflegung berücksichtigt wurde (und dies, obwohl ich es erst kurz vor Abreise mitgeteilt hatte). So gab es für mich bei den Lunchpaketen der sieben Wanderungen Käse-, Thunfisch- oder Rühreibrötchen, welche gut in Alufolie eingepackt waren und dazu meist Bananen. Außerdem überraschte man uns zweimal mit Reis- bzw. Nudelsalat in "Tupperdosen" - eine super Idee!

Die Reiseleiter vor Ort, welche uns auf den Wanderungen begleiteten und sehr gut englisch sprachen, erzählten uns viel wissenswertes über die Menschen, Pflanzen, Geologie, die wirtschaftlichen Aspekte sowie den ständigen Kampf mit dem auf den Inseln herrschenden Wassermangel.

Affenbrotbaum im GrössenvergleichSehr hilfreich fanden wir auch die Informationen, die wir vor den Wanderungen erhielten. Wie viele Meter man auf- bzw. abzusteigen hatte, ob der Weg sehr steinig oder rutschig ist oder dass man einige Zeit ohne jeglichen Schatten auskommen musste. Guter Sonnenschutz, eine Kopfbedeckung, genügend Trinkwasser und winddichte Kleidung (besonders für die Fogo-Besteigung oder auf der Fähre von Sao Vicente nach Santo Antao) sollte man immer im Tagesrucksack haben! So waren wir alle immer gut gerüstet.

Die Auswahl der Inseln war optimal und abwechslungsreich. Schon die erste Wanderung auf Santiago durch das Ribeira Grande Tal mit diversen Grogue-Brennereien (Zuckerrohr) und gigantischen Affenbrotbäumen stimmte unsere Reisegruppe angemessen auf die Kapverden ein. Hier sah ich zum ersten Mal Cashewfrüchte an den Bäumen wachsen.


Auch die zweite Wanderung im Serra Malagueta Nationalpark, die uns durch lichten Wald und auf schmalen Serpentinenpfaden talwärts führte, wird uns unvergesslich bleiben. Am Ende konnte jeder, sofern er wollte, einen frisch gebrannten Grogue probieren.

Chá das Caldeiras mit Weinfeld

Das folgende Ziel, die Insel Fogo, erwarteten wir mit Spannung, da hier die Besteigung des Pico de Fogo als große Herausforderung, auf dem Programm stand. Die Unterkunft unterhalb des Vulkankegels in der riesigen Caldera (ca. 9 km Durchmesser), hat uns am besten gefallen. Von unserem Bett aus konnten wir direkt den Vulkan sehen. Am Anfang war uns bei seinem Anblick ein bisschen mulmig. Ob wir den wohl schaffen? Diesen 2.829 m hohen Bilderbuchvulkan? Dunkelgraue Asche wohin man auch schaute. Einzig einige Weinstöcke in der unteren Region leuchten aus dem Schwarz hervor.
Doch wir bewältigten den Aufstieg und ich kann sagen, dass es ein Erlebnis der besonderen Art für mich und auch für die anderen der Gruppe war. Alle waren begeistert. Der Abstieg, beziehungsweise die "Abfahrt", war ein richtiges Abenteuer. Nach der Besteigung des Fogo, bzw. dem Pico Pequenho, probierten einige den köstlichen Rebensaft und wir ließen uns das gute Essen bei den netten Leuten in der Pension "Casa Marisa" schmecken. Ich habe selten so leckeren Thunfisch gegessen – und das unter einem überwältigenden Sternenhimmel mit Blick in die Milchstraße.

KüstenwanderungSao Antao lässt für Wanderfreunde keinen Wunsch offen. Auch hier waren wir auf uralten, teils gepflasterten Wegen unterwegs. Tiefe Schluchten, abenteuerliche Terrassenfelder, kleine Dörfer an den Berghängen und ab und zu mal ein Bauer mit beladenem Esel - sonst waren wir total alleine. Herrlich.

Dass diese Insel die fruchtbarste des Archipels ist, wurde uns spätestens auf unserer Wanderung im Paúl-Tal sonnenklar. Wir wanderten mitten durch die Felder, wo Zuckerrohr, Manjok, Tomaten, Kohl, Bananen, Kaffee, Palmen, Mispeln und viele weitere Pflanzen wachsen.

Wer mehr über die abwechslungsreichen Kapverden-Inseln wissen möchte, sollte einfach hinfahren und wird bestimmt nicht enttäuscht werden.

 

Jutta Fürnrohr und Gerhard Schmidt

Sie möchten ebenfalls mit Djoser die Kapverdischen Inseln erkunden? Alle Details zur 13-tägigen Wanderreise finden Sie hier!