Osterbräuche aus aller Welt
Vom Osterhasen über Papierdrachen bis hin zum Möbelkauf – jedes Land feiert das gleiche Fest ein bisschen anders.
An Ostern dreht sich vieles ums Ei – aber warum eigentlich?
Schon die alten Ägypter haben das Ei als Ursprung der Welt verehrt. Seitdem haben viele Völker das Ei als Symbol des Lebens und der Geburt gesehen. Da sich Ostern alles ums Leben und die Auferstehung dreht, ist das Ei bei uns und auch in anderen Ländern am Osterfest nicht wegzudenken.
Wir wissen alle, dass bei uns der Osterhase die Eier versteckt, die Kinder dann am Ostersonntag mit viel Freude suchen können. Aber haben Sie schon mal vom 'Easterbilly' in Australien gehört?
Auf Grund der Hasenplage in dem Land gelten die Tiere als Ungeziefer und somit nicht als niedlicher Klopfer, der die Eier versteckt. Daher bringt und versteckt in Australien der Easterbilly, ein süßes Beuteltier mit langen Schlappohren, die Eier rund ums Haus.
In Schweden ist es noch ein anderes, und wahrscheinlich das logischste Tier: das Osterküken. Wie Hase und Beuteltier auch, versteckt es die Eier um den Kindern am Ostersonntag eine große Freude zu bereiten.
Ein ganz anderes Konzept hat sich in Bulgarien verbreitet – dort werden die Eier gar nicht versteckt sondern auf Kirchenmauern und Familienmitglieder geworfen. Wem das Ei nicht zerbricht wird nachgesagt, er werde das erfolgreichste Familienmitglied im nächsten Jahr sein.
Doch es gibt auch Kulturen und Länder in denen das Ei gar nicht all zu wichtig ist, sondern andere Traditionen dieses Fest beherrschen:
In Haiti gibt es in der Osterzeit bunte und festliche Umzüge mit gebastelten Papierdrachen, die die Dämonen verschrecken und das Böse besiegen sollen. Die Umzüge gehen von Donnerstag bis Samstag und sind bunt und laut und erinnern an eine riesige Feier. Anders sehen die Umzüge in Spanien aus – dort kennt man auch den Osterhasen nicht. Die Umzüge in der Semana Santa (der heiligen Woche), werden in langen einfarbigen Kutten und spitzen Hüten begangen um an den Leidensweg Jesu zu erinnern. Dabei werden traurige Lieder gesungen und an eine feierliches Beisammensein ist in den ersten Tagen nicht zu denken. Am Ostersonntag wird jedoch dann ausgiebig die Auferstehung bei einem Festmahl, Feuerwerk und ausgelassener Stimmung gefeiert.
In England liegt der Fokus in Ostern primär auf den bestimmten Köstlichkeiten, die es nur ein Mal im Jahr gibt. Der absolute Vorreiter sind da die „Hot Cross Buns“ - ein Hefegebäck was traditionell Karfreitag verspeist wird - die obligatorischen Schokoladeneier dürfen allerdings auch in England nicht fehlen. Auch in Italien dreht sich das Fest neben dem religiösen Aspekt um die kulinarische Erfahrung: ob Pastiera Napoletana, ein traditioneller Osterkuchen aus Hefeteig oder Torta Pasquilla, ein deftiger Blätterteigkuchen mit Spinat und Ricotta – Ostern in Italien hat für jeden Geschmack etwas zu bieten!
Die wohl schrägste Tradition hat sich in den letzten Jahrzehnten in den Niederlanden entwickelt: Dort kann man Ostermontag lange Menschenschlangen vor Möbelhäusern entdecken - die Holländer nehmen diesen Feiertag als Anlass, ihrer Passion für Inneneinrichtung nachzukommen. Wieso es jedoch grade an diesem Tag ist, kann niemand so richtig erklären.
Charlotte