Als Reisebegleiterin durch Costa Rica und Panama

Als Reisebegleiterin durch Costa Rica und Panama

Ich hatte das Vergnügen, die Costa Rica und Panama-Reise als meine erste Gruppenreise überhaupt zu leiten. Es war eine wundervolle Erfahrung! Es hat alles gepasst: eine tolle Gruppe, der beste Fahrer in Costa Rica, den man sich vorstellen kann und wir haben so viel erlebt!

Unsere Reise startete in Panama-Stadt, wir wurden mit Musik und Fernsehkameras empfangen. Wieso? Ja, Miss Panama war gerade gelandet!

Eine Stunde, nachdem wir im Hotel angekommen waren, fand das Begrüßungsgespräch statt: Die Stunde der Wahrheit. Ich teilte der Gruppe mit, dass ich zum ersten Mal eine Gruppe leite. Es war bis dahin nicht aufgefallen, ein guten Start.
 

Am nächsten Tag haben die meisten eine Rundfahrt durch Panama-Stadt mit dem deutschsprachigen lokalen Guide Jorge gemacht, der sich selbst gerne Carlos nannte, weil sein Name für Deutsche nahezu unaussprechlich ist. Die Tour brachte uns auch zu den Miraflores-Schleusen am Panamakanal, sehr beindruckend! Besonders schön fand ich die koloniale Altstadt, „Panama viejo“, durch die uns Jorge führte. Einen weiteren halben Tag hatten wir noch und ich habe Taxis organisiert und bin mit der Hälfte der Gruppe zu „Panama la vieja“ gefahren, etwas außerhalb der Stadt, wo wir durch die Ruinen der ursprünglichen Panama-Stadt, aus der Zeit der Konquistadoren, gewandert sind.

 
 

Als nächstes ging es mit den Inlandsflug auf die Inseln Bocas del Toro, ich war ziemlich aufgeregt. Zuerst lief alles nach Plan und dann - oh nein! – fand eine Kundin ihre Bordkante nicht mehr!  Mit großer Überzeugungskraft schaffte ich es, sie ohne Straffgebühr ins Flugzeug zu bekommen. In Bocas warteten meine Kollegin von der Agentur und ein Taxi auf uns. Das Taxi war aber nicht für uns, sondern für das Gepäck. Wir spazierten gemütlich in 10 min zum Hotel. Abends ging fast die gesamte Gruppe in ein typisches Lokal, wo wir karibische Küche genießen konnten, z. B Fisch in Kokosnusssoße, und auch live Calypso-Musik. In Bocas unternahmen wir ein Tagesausflug mit den Boot. Wir fuhren durch Mangroven und beobachteten Delfine, Faultiere und Seesterne. Auf der Insel Zapatilla, einem Naturschutzgebiet, wurde gebadet und gesonnt. Ich habe mit zwei anderen Abenteuerlustigen die ganze Insel in knapp einer Stunde umrundet. Es ging durch Wasser und über umgestürzte Palmenstämme.
 

Die nächste große Aufgabe stand nun vor uns: Die Grenze zwischen Panama und Costa Rica zu Fuß und mit Koffern zu überqueren. In Panama ging alles ganz schnell aber in Costa Rica standen wir erst einmal Schlange. Zum Glück gab es einen Tamales-Stand. Tamales ist ein Gericht aus Maispolenta mit verschiedenen Zutaten, die in Bananenblätter gewickelt und in heißem Wasser gekocht werden. Also habe ich welche geholt und der Gruppe zum Probieren gegeben. Auf der anderen Seite der Grenze wartete Fahrer Eugenio mit einem riesigen, modernen Bus auf uns. Eugenio war das Beste, was mir als Neuling passieren konnte! Ein sehr erfahrener Fahrer, proaktiv und mitdenkend, der gerne und viel über seinen Land erzählte. Ich habe sehr gerne seine Geschichten angehört und für die Gruppe übersetzt.



Wie zuvor mit der Gruppe und Eugenio abgeklärt, haben wir einen Stopp auf den Weg nach Cahuita gemacht und ein Dorf der Bri-Bri besichtigt, einem indigenen Volk aus Costa Rica. Dort haben wir eine Führung durch das Dorf gemacht und viel über Nutz- und Heilpflanzen gelernt. Das Highlight war aber die Zubereitung des Trinkkakaos. Wir durften den Prozess live erleben, von der Kakaoröstung über das Mahlen bis hin zum heißen Schokolade trinken. Sehr lecker! In Cahuita lag unser Hotel direkt am Eingang des Nationalparks. Einige Gäste sind bei Sonnenaufgang los, andere haben erst einmal ausgeschlafen und andere sind mit mir los. Gesehen haben alle viel: Waschbären, Brüll- und Kapuzineraffen, Faultiere und ganz viele Vögel.


 

Die nächste Station war Tortuguero: auf in den Dschungel!! Wir nahmen für zwei Nächte Abschied von Eugenio und wurden am Pier von einem Boot abgeholt und zu unserer Dschungel-Lodge gefahren. Der Tortuguero-Nationalpark besteht aus Land und einer Vielzahl von Flussarmen. Dort sollte man zwei Dinge nicht verpassen: die Kanalfahrt und den Cerro Tortuguero. Mit der ganzen Gruppe ging es auf Kanalfahrt mit dem lokalen Guide Enrique, der genau wusste, wo die Tiere zu finden waren und uns über diese und deren Lebensweise aufgeklärt hat. Am Beeindrucktesten fand ich die riesigen Leguane und am Süßesten ein sich kratzendes Faultier. Mit einigen Teilnehmern bin ich noch auf den Cerro Tortuguero gestiegen. Von dort aus hatten wir einen fantastischen Blick auf die Kanäle und das karibischen Meer im Hintergrund.




Vom Dschungel ging es zu den Vulkanen nach La Fortuna und Rincon de la Vieja. Wandern durch Lava-Wege, imposante Blicke auf den Vulkan el Arenal, blubbernder Schlamm und aufsteigender Rauch in Rincon de la Vieja. In beiden Orten konnten wir auch in heißen Quellen entspannen.



Von den Vulkanen ging es in den Nebelwald. Dort stand ich wieder vor einer schwierigen Entscheidung: Sollte ich wirklich Canopy (Seilrutschen) mitmachen? Es wurde erfunden, um den Regenwald zu erforschen und als Erstes in Monteverde als Freizeitaktivität etabliert. Da sich die Hälfte der Gruppe dafür angemeldet hatte, habe ich allerdings meine Ängste überwunden und mitgemacht. Die Erfahrung über und zwischen den Dschungelbäumen hindurch zu sausen, war einfach unbeschreiblich und ich werde es nie vergessen. Im Aventura Park gab es noch vieles mehr: hängenden Brücken, einen Schmetterlingsgarten und eine Kolibri-Fütterungsstelle. Mit etwas Geduld schafften wir es, dass Kolibris sich zum Trinken auf unsere Hände setzten!


Weiter ging es vom Nebelwald zum Pazifik, zunächst nach Quepos und den Nationalpark Manuel Antonio, anschließend nach Playa Uvita und den Nationalpark Marino Ballena. In Manuel Antonio kamen wir besonders nah an die Tiere heran und genossen die wunderschönen Strande des Parks sowie die Ausblicke vom Aussichtspunkt auf dem Miradores-Wanderweg. In Playa Uvita haben einige von uns einen halbtägigen Bootsausflug gemacht. Beim Schnorcheln habe ich einen Tigeraal gesehen!  Den Nachmittag haben wir am Strand verbracht und den schönsten Sonnenuntergang der ganzen Reise genossen.



 

Unsere letzte Station war San José. Wie schaffe ich es, Eugenio davon zu überzeugen, die für Fahrer unbeliebte Bergstrecke zu nehmen und somit in Cartago bei der Basilika de los Angeles zu halten? Ich hatte Glück, denn wegen des vorhergesagten Staus schlug er es selbst vor. Die Fahrt war durch das grandiose Bergpanorama mit Aussichtspunkten zwischendurch und der Basilika de los Angeles am Tag der heiligen drei Könige ein Erlebnis! Wir haben sogar die heiligen drei Könige in Person getroffen. Angekommen in San Jose, hatten wir noch Zeit, das Teatro National zu besichtigen. Dort nahmen wir an einer Führung auf Spanisch teil, die ich auf Deutsch übersetzte. Sehr interessant! Am nächsten Tag machten wir noch eine Free Walking Tour, einen Stadtrundgang auf Trinkgeld-Basis. So lernten wir nicht nur die schönsten Gebäude kennen, sondern auch viel über die Geschichte und das Leben in San José.

Beim Abschiedsessen gab es eine Dankesrede von einer der Teilnehmerinnen. Sie sagte, dass alle geglaubt hätten, ich hätte am ersten Tag einen guten Witz gemacht, als ich erzählte, dass ich zum ersten Mal eine Reise leiten werde und dass sie sehr glücklich seien, mich als Reisebegleiterin zu haben. Eine große Erleichterung! Ich bin aber auch die Gruppe sehr dankbar. Sie haben mir die Reise sehr angenehm gemacht und in mir Lust auf mehr geweckt.

Reisebegleiterin Graci

Hier finden Sie eine Übersicht über Djoser-Reisen nach Costa Rica und Panama