Geothermisches Kochen auf São Miguel
Uriges Kochen am Vulkansee Furnas
Jedes Land hat seine eigenen Spezialitäten auf der Speisekarte. In der Regel wird die Küche von dem beeinflusst, was die Umgebung zu bieten hat. Auf der Azoreninsel São Miguel haben sie eine ganz besondere Art entwickelt, einen Eintopf zuzubereiten. Im Osten der Insel gibt es einen Vulkansee, den Furnas. Direkt neben dem See befindet sich ein Ort, an dem die geothermische Energie bis kurz unter die Oberfläche kommt. Bereits einen Meter unter der Erde steigt hier die Temperatur auf 80 Grad an und die will genutzt werden, um einen köstlichen Eintopf zuzubereiten. Die Anwohner graben ein Loch und stellen morgens einen riesigen Topf mit bis zu 50 Litern Inhalt hinein. Im Topf befinden sich allerhand Köstlichkeiten, unter anderem verschiedenste Sorten von Fleisch und Wurstwaren, die die örtlichen Metzgereien herstellen. In diesem Erdofen wird der Eintopf sechs Stunden gegart. Wenn Sie das Glück haben, gegen halb eins an der Lagoa de Furnas zu sein, können Sie sehen, wie sie den Topf aus dem glühenden Boden ausgraben.
Hier können Sie den Eintopf Cozido kosten
Natürlich wollen Sie probieren, wie das Ergebnis dieser Kochkunst schmeckt. Vom See aus erreichen Sie zu Fuß das Dorfzentrum von Furnas. Dort finden Sie das Restaurant Tonys, den wohl größte Spezialisten der vulkanischen Kochkunst. Das Tonys ist ein typisch portugiesisches Restaurant: Brot, Salat und eine Flasche Wein stehen auf dem mit Papierdecken eingedeckten Tisch bereit. Setzen Sie sich an einen der Tische und bestellen Sie Cozido. Sie bekommen eine großzügige Schüssel auf den Tisch, den berühmten Eintopf mit Speck, Wurst, Hähnchenschenkeln sowie gedünstetem Gemüse. Zum Dessert eine Schale mit frischem Obst und einen Kaffee und fertig ist eine mehr als zufriendenstellende Mahlzeit.
Probieren Sie es selbst auf einer Reise durch die Azoren!