Die Seidenstraße: Eine Nacht im Jurtencamp in Tashrabat

Die Seidenstraße: Eine Nacht im Jurtencamp in Tashrabat

Um 8:ooUhr morgens, nach einem guten Frühstück, verlassen wir Kochkor in Kirgistan. Die Straßen sind nicht besonders gut und teilweise staubig, vor allem am Abzweig in Richtung Tashrabat, der Karawanserei, wo wir unsere Nacht in Jurten verbringen wollen und die auf 3000m Höhe liegt. Wenn ich mir vorstelle, welche Strapazen die Karawanen auf sich nahmen, diese eisigen Höhen zu überwinden, bin ich echt dankbar, dass unsere
Art zu reisen, im Verhältnis, der reinste Luxus ist.

Immer mehr an Höhe gewinnend, verändert sich die Landschaft dramatisch. Wir sehen Murmeltiere, die neugierig aus ihrem Bau hinausspähen, verstecken sich aber blitzschnell, als unsere Fahrzeuge dicht an ihnen vorbei ziehen. Die Bergwelt um uns herum kommt immer näher. Ein reißender Bergbach begleitet uns. Je nach Jahreszeit liegt auch Schnee auf den umliegenden Höhenzügen und die Temperaturen fallen demzufolge ganz ordentlich nach unten. Nach einer längeren Fahrt in Jeeps, erreichen wir den hohen Talkessel. Circa einen Kilometer vor den Jurten steigen einige aus, denn sie wollen das letzte Stück auf Schusters Rappen genießen. Die Grünen 3500- 4000m hohen Berge, dicht um uns, schließen sich um uns, sodass wir zunächst nicht sehen können, wo unser Jurtencamp und die Karawanserei stehen. Manchmal hat man auch Glück, eine Herde Yaks zu
sehen, die gemächlich grasen. Es gibt Massen von Edelweiß- und Enzianpflanzen. Bis auf den rauschenden Bergbach herrscht eine wohltuende Stille.

Genießen die warme Sonne vor der JurteAls wir am Camp ankommen, erkunden wir erstmal unsere Jurten. Manche haben nur Matratzen, andere auch Bettgestelle für bis zu 7 Personen. Ein Holzofen soll uns am Abend gemütliche Wärme spenden. Später erkunden wir die gigantische Umgebung, besichtigen die Karawanserei Tashrabat von innen und steigen auf ihr Dach.  Als langsam die Dunkelheit hereinbricht, ziehen wir uns alles an, was der Koffer hergibt. Auch im Sommer können die Temperaturen in der Nacht unter null Grad fallen. Dann ruft uns die Dame des Hauses zum Abendessen und wir gehen gemeinsam in das winzige Häuschen, wo die Familie im Sommer wohnt. Es gibt einen kleinen Raum mit einem großen, nett gedeckten Tisch und einer Art Bank zum Sitzen und winzige Stühlchen. Wir sitzen dicht an dicht und freuen uns über die Wärme im Raum. Wir stoßen an auf diese urige Atmosphäre und die Einfachheit der Dinge an, die sich uns hier bieten. Überaus gastfreundlich werden wir bedient mit Tee, Suppe, Plov und Früchten. Gut gesättigt und müde von den vielen Eindrücken verkriechen wir uns dann auch alle unter der warmen, schweren Steppdecke in der Jurte.

EdelweißAm nächsten Morgen stehen wir früh auf. Wieder sitzen wir zusammen beim Frühstück. Gegen 7:00Uhr besteigen wir die Jeeps, denn heute gibt es wieder tolle Landschaft und außerdem einige Grenzformalitäten zu überwinden, auf dem Weg nach China. Aber das ist eine neue Geschichte…………………!!!


Ingrid Knoll

Wollen Sie auch einmal eine Nacht in einer Jurte verbringen? Dann finden Sie alle weiteren Informationen zu unserer Seidenstraße-Reise hier!