Nepal – noch immer eine Reise wert!

Nepal – noch immer eine Reise wert!

Vor dem Abflug nach Nepal beschlich uns ein etwas mulmiges Gefühl. Wir hatten die Nachrichten über die Zerstörungen durch die beiden schweren Erdbeben noch im Kopf und wussten nicht, wie sich die Situation vor Ort darstellen würde.
Nach nur zehn Stunden Flugzeit erreichten wir dann am Morgen den wolkenverhangenen Flughafen von Kathmandu. Während der Autofahrt ins Zentrum der Stadt sperrten wir die Augen auf und binnen kürzester Zeit stellte sich Erleichterung ein: das Stadtbild ist ganz normal, die Häuser sind zum größten Teil intakt und die Menschen gehen ihrem gewohnten Alltag nach.
Auf den Straßen von Thamel, wo unser Hotel liegt, ist es laut und unübersichtlich – die Straßen sind eng und staubig, Motorräder mit zwei oder drei Leuten besetzt, hupen um die Wette, Fahrradrikscha-Fahrer warten auf Kundschaft, Leute laufen auf der Straße und Straßenhändler entstauben mit kleinen Handbesen ihre Waren. Was uns chaotisch erscheint, ist für die Einheimischen ganz normal und sie gehen ruhig und gelassen mit den unübersichtlichen Bedingungen um.
IMG_4661Hier und da fallen Baulücken auf, die mit Zäunen abgesperrt sind, und an einigen Stellen wird kräftig gewerkelt, renoviert und wiederaufgebaut. Manche besonders alte Häuser müssen bis zum Beginn der notwendigen Renovierung mit Holzpfählen abgestützt werden. Alles in Allem hatten wir uns die Zerstörungen schlimmer vorgestellt. Was besonders auffällt, ist die positive Stimmung in den Straßen. In der Auslage einiger Geschäfte, die Kleidung verkaufen, hängen T-Shirts mit dem Aufdruck „Nepal will rise again!“. Diese Einstellung vermitteln die Menschen, denen wir begegnen und die uns mit einem offenen Lächeln antworten.

Traurig stimmt uns dann der Ausflug zum Durbar Square in Kathmandu. Hier hat das Erdbeben leider einige der Jahrhunderte alten Tempel dem Erdboden gleich gemacht. Unbegreiflich bleibt für uns, dass von einem Tempel nur ein Berg von Ziegeln übrig blieb, während der Tempel direkt daneben völlig unversehrt ist. An vielen Stellen haben die Menschen schon die Ziegel aufeinander gestapelt, die zum Wiederaufbau verwendet werden sollen. Denn das ist gewiss: das UNESCO Weltkulturerbe soll in einigen Jahren wieder in altem bzw. neuem Glanz erstrahlen. Dafür bleibt das Eintrittsgeld von derzeit NPR 750 (ca. € 7,-) in derselben Höhe wie bisher bestehen, weil das eingenommene Geld zum Wiederaufbau beitragen soll.
Swayambudnath_MiM_FOCDie Magie des Ortes hat erstaunlicherweise nicht im Mindesten unter der Zerstörung der Tempelanlagen gelitten. Hier herrscht bis spät in die Nacht Trubel: Gläubige beten an den Götterstatuen, läuten die Gebetsglocken, zünden Butterkerzen an; andere Menschen sitzen unter den Vordächern der Tempel und unterhalten sich, genießen die Atmosphäre oder lassen sich einfach mit den Menschen treiben.

Ein weiterer magischer Ort ist der Stupa Swayambhunath auch bekannt als Affentempel, hoch über den Dächern Kathmandus gelegen. Glücklicherweise halten sich hier die Zerstörungen in Grenzen, nur am Rande der Anlage wurden einige Wohnhäuser beschädigt und einer der beiden Türme, die den Stupa flankieren, ist ins sich zusammen gebrochen.

Glücklicherweise sind fast alle Tempel in der Nachbarstadt Bhaktapur von Zerstörungen verschont geblieben. Hier hat das Erdbeben hauptsächlich Privathäuser getroffen. Dank der positiven Stimmung unter den Nepali, sind jedoch schon fast alle Zeichen der Beschädigungen aus dem Straßenbild Bhaktapurs verschwunden. IMG_3686Am Tag unseres Besuchs wäre uns dies vermutlich ohnehin nicht aufgefallen, denn er fiel zusammen mit einem Fest namens „Teej“, auch bekannt als „Fest der Frauen“, die dieses Fest zu Ehren ihrer Männer begehen.

Sie bitten Shiva für ein langes und glückliches Eheleben, wobei sie ihre roten und pinkfarbenen Hochzeitsaris tragen. Angekommen am Durbar Square bietet sich uns ein atemberaubender Anblick: unzählige Frauen in strahlenden Farben gekleidet und mit Tikas geschmückt, stehen in einer Schlange am Tempel an, um Opfergaben zu erbringen und zu beten.

Andere Stationen unserer Reise sind komplett vom Erdbeben verschont geblieben, so konnten wir vom Balkon unseres Hotels in Pokhara die fantastische Aussicht auf die Anapurnakette genießen und im Chitwan Nationalpark mit den hoteleigenen Elefanten ein Bad im Fluss nehmen. Außerdem unterstützen wir von Djoser nun Schulen im Terai-Gebiet, indem wir sie mit dringend benötigten Materialien wie Schulheften, Stiften und Schultaschen ausstatten. Bei unserem Besuch in dem kleinen Dorf Charkutei, schlug uns eine bewegende Welle der Begeisterung und Dankbarkeit entgegen. 20150920_105459Wir freuen uns darauf, diese und auch andere öffentliche Schulen mit Schulmaterialien zu unterstützen und ermöglichen auch unseren Kunden einen Besuch. Selbstverständlich können sie auch Geld spenden, die unsere Agentur in Schulmaterial investiert, das Sie direkt vor Ort an die Kinder und Lehrer übergeben können. Hier kommt jeder Cent dem guten Zweck zu Gute und den Kindern wird ein einfacherer Zugang zu Bildung ermöglicht.

 

Der Abschied von Nepal fiel uns beiden schwer. Wir werden auf jeden Fall wieder kommen!

Michelle Meyer & Denise Crocoll

Wollen auch Sie so begeistert sein wie Michelle und Denise? Dann finden Sie weitere Informationen zu unseren Nepal-Reisen hier!